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Startklar für ein technisches Studium – proTechnicale verabschiedet den fünften Jahrgang

Nach elf intensiven und lehrreichen Monaten proTechnicale sind die 14 „Raketenmädchen“ bereit: Sie werden den Sprung in einen technischen Studiengang wagen und zum Beispiel Produktionsmanagement an der HAW Hamburg, Mathematik an der ETH Zürich, Flugzeugbau bei Airbus oder Maschinenbau an der TU Darmstadt studieren. Das interdisziplinäre und multimodale technisch-naturwissenschaftliche Orientierungs- und Qualifizierungsjahr hat sie dafür mit vielfältigen Fachseminaren, internationalen Praktika sowie persönlichkeitsbildenden Workshops bestens gerüstet. Am 28. Juni fand die diesjährige Abschlussfeier im ZAL TechCenter statt.

Im August 2015 waren die jungen Frauen zunächst mit einem Praktikum bei Airbus gestartet, wobei sie in verschiedenen Abteilungen Einblicke in den Arbeitsalltag von Ingenieuren erhielten. Wenige Wochen später entwarfen und bauten sie am Institut für Luftfahrtantriebe (ILA) der Universität Stuttgart Modellgleiter und bekamen zugleich eine praxis- und projektbezogene Einführung in die wichtigsten Elemente des Luftfahrtstudiums. Im 16-wöchigen Propädeutikum HCAT-Pro schließlich wurden sie mit Fächern wie CAD, Technische Kommunikation, Freihandzeichnen, Qualitätsmanagement, Mathematik, Strömungslehre und Fertigung auf Hochschulniveau auf die Anforderungen des Ingenieurstudiums vorbereitet und erwarben dabei erste Credit Points, die im späteren Studium sogar angerechnet werden können. Mit dem im Rahmen von HCAT-Pro gesammelten Fach- und Hintergrundwissen konnten die jungen Frauen außerdem in den anschließenden In- und Auslandspraktika glänzen.

Ein besonderer Fokus von proTechnicale liegt in der Orientierung und Vorbereitung auf die moderne Berufswelt von Ingenieurinnen. Dass dies tatsächlich gelingt, zeigte unter anderem die Projektarbeit von Inga Narjes, die die 21-Jährige während ihres Praktikums bei Pure Marine in Belfast erstellte. Dafür hatte sie die Testergebnisse eines Prototyps für einen Wellenkonverter zur Stromerzeugung unter wissenschaftlichen Aspekten erfolgreich analysiert. Die von ihr ermittelten Ergebnisse werden in die künftigen Entwicklungsschritte dieses Prototyps mit einfließen.

Doch nicht nur in technischer Hinsicht gibt es bei proTechnicale viel Spannendes zu lernen: Im Rahmen der persönlichkeitsbildenden Module des Programms inszeniert jeder Jahrgang traditionell ein eigenes Theaterstück. „Die Aufführung dieses Stücks während der Abschlussfeier  ist für mich immer das absolute Highlight“, so Dr. Jörg Merlein, Geschäftsführer von proTechnicale. „Hier zeigt sich mir jedes Mal besonders deutlich, wie sehr sich die jungen Frauen durch unser Programm nicht nur fachlich, sondern auch hinsichtlich Persönlichkeit und Selbstvertrauen weiter entwickeln.“ Und während die proTechnicale-Absolventinnen des fünften Jahrgangs mit einem reichen Erfahrungsschatz im Gepäck ihren Weg in die Technik zielstrebig weiter verfolgen, macht sich der Jahrgang Nummer sechs schon für das Abenteuer Technik, das am 01. August 2016 beginnt, bereit.

proTechnicale ist ein gemeinnütziges Projekt, das von der Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation Hamburg (BWVI), dem Luftfahrtcluster Hamburg Aviation sowie Partnern aus Wirtschaft und Bildung unterstützt und gefördert wird. Die Teilnehmerinnen des technischen Orientierungs- und Studienvorbereitungsjahres profitieren daher von Voll- und Teilstipendien, die das kostenpflichtige Programm auch für weniger einkommensstarke Familien zugänglich macht. Für auswärtige Teilnehmerinnen besteht außerdem die Möglichkeit, Schüler-Bafög zu beantragen.